Wie du ansprechende Arbeitsblätter erstellst und worauf du achten solltest

Ein exzellent gestaltetes und übersichtliches Arbeitsblatt löst bei deinen Seminar-Teilnehmern Interaktion aus. Mit ihm lassen sich die Aufgaben schnell und klar erfassen. So bekommen deine Teilnehmer Lust, die Aufgaben zu bearbeiten. Am Ende haben sie ein konkretes Ergebnis in der Hand.

Doch wie schaffst du es, ein Arbeitsblatt zu entwickeln, das es die Arbeit deiner Teilnehmer erleichtert? Welches Material und welche Inhalte brauchst du dafür? Worauf solltest du bei der Gestaltung deines Arbeitsblattes achten?

Ich zeige dir in diesem Artikel:

Was sind Arbeitsblätter?

Arbeitsblätter sind eine großartige Möglichkeit, Anleitungen und Workshops interessanter zu gestalten.

Du bietest deinen Teilnehmern mit einem Arbeitsblatt ein zusätzliches Arbeits- und Lernmittel. Damit vertiefen sie das Gelernte und erhalten zum Schluss ein konkretes Ergebnis oder eine Lösung.

Was brauchst du für dein Arbeitsblatt?

Schnelle, knackige Informationen: Innerhalb kürzester Zeit wollen deine Teilnehmer über die wichtigsten Aufgaben Bescheid wissen. Doch bevor du dich um die Gestaltung deines Arbeitsblatts kümmerst, recherchiere und schreibe alle Inhalte.

Konkret brauchst du: Logo, Schrift und Farbe (= Corporate Design), Texte sowie Bilder oder Grafiken.

Corporate Design (Logo, Schrift und Farbe)

Nutze dein Logo, deine Schriften und Farben und gestalte dein Arbeitsblatt im einheitlichen Look. Das erhöht nicht nur deinen Wiedererkennungswert, sondern schafft auch Glaubwürdigkeit und Vertrauen.

Hast du noch keine Unternehmensschriften oder -farben festgelegt, suche dir ein bis zwei Schriften sowie eine Haupt- und eine Akzentfarbe. Alles sollte zu deinem Unternehmen und deiner Zielgruppe passen.

Hinweis: Achte bei der Größe deines Logos darauf, dass es gut zu erkennen ist. Hat dein Logo eine Unterzeile, sollte diese unbedingt noch zu lesen sein.

Inhalt

Ein Arbeitsblatt steht und fällt mit dem Inhalt: Welcher Inhalt ist wichtig für deine Teilnehmer? Welche Informationen solltest du hervorheben? Welche kannst du weglassen?

Mit der Beantwortung dieser Fragen legst du schon zu Beginn fest, welche Inhalte und Informationen später in der Umsetzung besonders hervorgehoben werden.

Worauf solltest du bei Gestaltung und Design achten?

Design hilft dir, wichtige Inhalte zu betonen und die Augen deiner Teilnehmer durch das Arbeitsblatt zu lenken. Mit ein paar grundlegenden Dingen schaffst du es, dein Design einzigartig zu gestalten:

Schrift

Schriften lösen Emotionen aus. Möchtest du verschiedene Schriften nutzen, sollten sie sich nicht zu ähnlich sein. Zum Beispiel harmonieren Schriften mit Serifen und ohne sehr gut miteinander.

Meine Empfehlung: Verwende maximal zwei Schriftarten. Diese sollten zu deinem Erscheinungsbild und zu deiner Zielgruppe passen. Eine ältere Zielgruppe hat andere Anforderungen als sehr junge Teilnehmer.

Anregungen und Inspiration für gute Schriftmischungen holst du dir auf Google Fonts und Mixfont.

Layout

Die Zeilenlänge in deinem Arbeitsblatt entscheidet über die Lesbarkeit deines Textes. Zu lange Zeilen erschweren den Lesefluss und strengen die Augen an. Je kleiner die Schrift, desto kürzer sollten die Zeilen sein.

Die Lösung für zu lange Zeilen: mehrspaltige Layouts. Texte zwei- oder mehrspaltig zu gliedern, verkürzt die Zeilenlänge erheblich.

Bilder

Verwende Bilder auf deinen Arbeitsblättern, die zum Inhalt und zur Aufgabe passen und sie bestenfalls ergänzen. Setze Bilder mit Bedacht ein und nutze sie nicht als reines Designelement oder um leeren Platz zu füllen.

Schöne und Gratis-Bilder findest du zum Beispiel bei diesen 15 kostenlosen Bilddatenbanken.

Hinweis: Bevor du Bilder ‒ egal ob aus Bilddatenbanken oder aus anderer Quelle ‒ nutzt, lies die Lizenzbestimmungen. Sichere dich ab, dass du die Bilder für deine Zwecke nutzen darfst. So vermeidest du Ärger oder gar eine Abmahnung.

Farben

Die Farbgebung beeinflusst die Atmosphäre deines Arbeitsblattes. Lockere deine Inhalte mit Farben auf. Nutze eine Farbe zum Beispiel immer für Randnotizen oder für Überschriften. Achte hierbei auf einen ausreichenden Kontrast. Hast du einen dunklen Hintergrund, nutze eine helle Schrift.

Beschränke dich wie bei den Schriften auch bei den Farben auf maximal zwei bis drei. Nutze deine Unternehmensfarben, um dein Erscheinungsbild konsequent durchzuziehen.

Abstände

Leerraum, auch Weißraum genannt, schafft ausreichend Platz für deine Texte und grafischen Elemente. Sorge dafür, dass dein Logo nicht am Rand und die Überschrift nicht direkt am Text klebt. Abstand zwischen den Elementen erleichtert es dem Auge zu erfassen, welche Informationen zusammengehören.

Wie strukturierst du deine Inhalte klar und übersichtlich?

Inhalte strukturierst du anhand von Absätzen, Zwischenüberschriften, Nummerierungen und Aufzählungen. Mithilfe von Schriftgröße, -farbe und -stärke leitest du deine Teilnehmer durch den Inhalt. So schaffst du es, gezielt wichtige Elemente in den Vordergrund zu rücken.

Hat dein Arbeitsblatt verschiedene Aufgaben oder Teilaufgaben, mache deutlich, wo eine Aufgabe anfängt und aufhört. Möchtest du die Aufgaben vom restlichen Inhalt trennen, füge Trennlinien hinzu oder eine neue Überschrift.

Braucht die Aufgabenstellung wichtige Ergänzungen, dann grenze diese optisch vom Rest der Aufgabe ab – zum Beispiel mit einem Kästchen oder farbigen Hintergrund.

Um allgemeine Informationen auf deinem Arbeitsblatt unterzubringen, gestalte eine Kopf- und eine Fußzeile. Im Kopfbereich finden zum Beispiel Information zu Thema und Aufgabe deines Arbeitsblattes Platz. Im unteren Bereich Seitenzahl, Logo und Internetadresse.

Motivation und Bestätigung

Zusätzliche Motivation erreichst du bei deinen Teilnehmern zum Beispiel mit einer einfachen Fortschrittsanzeige im Kopfbereich deines Arbeitsblattes. Farbig abgehoben zum Rest lässt sie deine Teilnehmer erkennen, welche Fortschritte sie gemacht haben. Das sorgt für Bestätigung und lässt sie am Ball bleiben.

Mit welchem Design-Programm erstellst du dein Arbeitsblatt?

Bei der Auswahl der richtigen Software ist es wichtig zu wissen, was du damit alles tun möchtest. Willst du zukünftig alle Dokumente für dein Unternehmen selbst umsetzen? Social-Media-Grafiken selbst gestalten? Briefbögen selbst entwerfen? Oder möchtest du nur einmalig etwas ausprobieren? Hast du auch ausreichend Zeit, dich selbständig in eine noch unbekannte Software einzuarbeiten?

Ich stelle dir nachfolgend kostenlose und kostenpflichtige Programme und Online-Tools vor, die du für die Erstellung deiner Arbeitsblätter nutzen kannst.

Canva

Mit Canva erstellst du schöne Designs für deine Arbeitsblätter, Social-Media-Grafiken, Flyer oder einfache Broschüren.

Canva ist eine Anwendung im Browser. Du lädst dir kein Programm auf deinen Rechner, sondern gestaltest online. Du erstellst dir einen Account und nach deiner Anmeldung kannst du sofort mit der Gestaltung loslegen. Du brauchst keine aufwändige Einarbeitungszeit, denn Canva ist ein simples und intuitives Werkzeug.

Canva gibt es als kostenfreie Variante und kostenpflichtig im Business-Modell „Canva for Work“. Dort zahlst du $ 12,95 pro Benutzer im Monat (Mai 2019). Du hast die Möglichkeit, es 30 Tage lang kostenlos zu testen.

Durch die große Beliebtheit von Canva gibt es unzählige und sehr hilfreiche Tutorials im Netz.

Adobe InDesign

Mein klarer Favorit für alle Layout-Arbeiten. Das Programm ist vielseitig und bietet dir zahlreiche Möglichkeiten, Ideen und Designs umzusetzen ‒ eine Empfehlung auch für Nicht-Grafiker.

Adobe InDesign eignet sich perfekt, um unterschiedliche Dokumente für dein Business einheitlich zu gestalten. Der Vorteil für dich ist, dass du dir die Arbeit einfach gestalten kannst: Du legst dir einmal Vorlagen an und verwendest sie immer wieder.

In diesem Mini-Tutorial zeige ich dir, wie du in neun Schritten dein Arbeitsblatt mit Adobe InDesign erstellst.

Dein Vorteil: Du kannst das Programm 30 Tage kostenlos testen und danach für eine monatliche Gebühr in Höhe von 24,00 € (Mai 2019) nutzen. So hast du ausreichend Zeit, das Programm kennenzulernen. Mit gezielter Einarbeitung lernst du schnell den richtigen Umgang mit den Werkzeugen von InDesign.

Microsoft PowerPoint und Word

Weitere Programme, die du zur Gestaltung deiner Arbeitsblätter nutzen kannst, sind Microsoft PowerPoint und Microsoft Word.

Beide sind keine klassischen Grafik- und Layoutprogramme. Dennoch lassen sich damit einfache Arbeitsblätter erstellen. Sie sind intuitiv zu bedienen und bieten neben dem Schreiben und Formatieren von Texten auch zahlreiche Möglichkeiten zur grafischen Gestaltung.

Welches (Online-) Programm du verwendest, hängt von deinen Vorlieben und Kenntnissen ab. Hast du ausreichend Zeit, dich in ein Tool oder in eine neue Software einzuarbeiten, lohnt sich ein Einstieg in Canva oder InDesign.

Welche Fehler solltest du vermeiden?

Große Bilder und Farbflächen

Bietest du deine Arbeitsblätter als digitalen Download auf deiner Website oder in deinem Kurs an, achte darauf, nur so viele großflächige Bilder und Designelemente wie nötig zu nutzen.

Stell dir vor, deine Teilnehmer möchten dein Arbeitsblatt zu Hause am Drucker ausdrucken. Große Bilder und Farbflächen verschwenden sehr viel Druckerfarbe. Achte darauf, wenn du dein Arbeitsblatt entwickelst. Das spart deinen Teilnehmern Geld und Nerven.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn du deine Arbeitsblätter in bereits gedruckter Form in Offline-Workshops zur Verfügung stellst. Dann kannst du auf derartige Designelemente zurückgreifen.

Zu viele Designelemente

Zu viele Designelemente bringen Unruhe! Ein einfaches und strukturiertes Design hilft deinen Teilnehmern, alle Inhalte schnell zu erfassen und klar voneinander zu trennen.

Keine klare Struktur

Vermeide es, dass deine Teilnehmer von zu vielen Informationen erschlagen werden. Das schadet der Übersichtlichkeit und demotiviert. Sie verlieren die Lust, das Arbeitsblatt zu bearbeiten. Nutze kurze Sätze, unterschiedliche Hervorhebungen von Überschriften und Texten. So schaffst du es, dass deine Teilnehmer sich ganz auf die Aufgaben konzentrieren können, ohne abgelenkt zu werden.

Keine Informationen zum Unternehmen

Der Name des Arbeitsblattes, deinen Namen und deine Internetseite sollten auf jeder einzelnen Seite stehen. Zudem empfehle ich dir, mit Seitenzahlen zu arbeiten, wenn dein Arbeitsblatt über mehrere Seiten geht.

Denn auch hier kann es passieren, dass die Seiten beim Ausdrucken und Bearbeiten durcheinandergeraten. Um den Überblick nicht zu verlieren, sind Seitenzahlen für deine Teilnehmer sehr hilfreich.

Keine klare Handlungsaufforderung

Deine Teilnehmer haben das Arbeitsblatt bearbeitet und fragen sich: Was soll ich jetzt als nächstes tun? Hast du weiterführende Informationen für sie, dann baue einen Aufruf zum Beispiel „Erfahre jetzt mehr“ ein oder sage ihnen, dass sie dich kontaktieren, anrufen … usw. sollen.

Wichtig ist, dass du am Ende nur eine Handlung kommunizierst, damit deine Teilnehmer genau wissen, was der nächste Schritt ist.

Fazit

Du siehst: Ansprechende Arbeitsblätter für deinen Workshop zu gestalten ist keine große Hürde. Du unterstützt deine Teilnehmer beim Lernen und hilfst ihnen, motiviert die Aufgaben zu lösen. Sie gehen zufrieden aus deinem Workshop. Und erzählen begeistert, welche Freude er ihnen gemacht hat und welche positiven Erfolge sie dadurch erzielt haben.

Welche Erfahrungen hast du mit Arbeitsblättern in Workshops gemacht? Schreib es mir gerne in die Kommentare.

Manuela Aksu Servus, ich bin Manuela, selbständige Web- und UI Designerin aus München. Auf meinem Blog teile ich mein Wissen über Webdesign, User Interface Design und ausserdem erhältst du ehrliche Einblicke in mein Freelancer-Dasein und meine tägliche Arbeit.

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